Der Name Likör kommt aus dem Lateinischen, „Liquor“ und bedeutet Flüssigkeit. Heute versteht man unter Likör alle alkoholischen Getränke mit einem Zuckergehalt von mindestens 100 Gramm pro Liter und einem Alkoholgehalt von normalerweise 15 bis 40 Prozent Vol. Es gibt aber auch einige Ausnahmen.
Der Erfinder des Likörs

Genussmittel Likör
Die Vorläufer der Liköre als Genussmittel waren in der damaligen Zeit aromatisierte gezuckerte Süßweine und Fruchtweine, von denen auch die hochstehenden und adligen Damen gern einmal ein Gläschen tranken. Ende des vierzehnten Jahrhunderts begann man aber auch schon damit Liköre mit feinen Aromen, viel Zucker und einigem Alkohol herzustellen. Allerdings war Zucker ein kostbares Gut und nur sehr reiche Leute konnten sich einen solchen Likör leisten. Aus der Geschichte ist zum Beispiel überliefert, dass Katharina de Medici, als sie 1532 nach Frankreich vereiratet wurde, einen Likörmacher in ihrem Tross dabei hatte. Erst als im Zuge der Kolonisierung in Europa billiger Zucker auf den Markt kam, wurde Likör zur Massenware. Von fast allen bekannten Früchten und Kräutern wurde Likör hergestellt, in Frankreich entstand der Beruf des Liquoristen, in ganz Europa gab es Likörmacher. Einige berühmte Likörhersteller von damals sind noch heute ein Begriff, zum Beispiel „Benedictine“ (gegründet anno 1510) und „Bols“ (gegründet 1575). Heute werden Liköre klassisch nach der Mazarationstechnik aber auch durch Mischen von Fruchtsirup, Aromen, Zucker, Wasser und Alkohol hergestellt. In Deutschland werden etwa 120 Millionen Liter Likör pro Jahr verkauft.
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